Die Fleischerei Hilsebein im Laufe ihrer 100-jährigen
Geschichte bis auf den heutigen Tag
Der Ort Röcknitz, am Rande der Hohburger Berge gelegen, hat ab 1887 durch die Anlegung von Steinbrüchen und den Steinabbau sehr schnell an Größe und Bekanntheit gewonnen. In Folge Wachstum und Bekanntheit kam es sehr bald zur Gründung von Handwerksbetrieben.
Dazu gehörte auch im Jahre 1898 eine Fleischerei. Gegründet wurde sie vom damaligen Stellmacher August Asmuß, der im zweiten Beruf Fleischermeister war. Damals wie heute war und ist die Voraussetzung zur Gründung eines Handwerksbetriebes der Meisterbrief. Der Schwerpunkt seiner Fleischertätigkeit lag allerdings über Jahre hinweg auf Hausschlachtung. Erst in den Jahren nach 1920 wurde ein Ladengeschäft gebaut, vor allem um die Steinarbeiter schon früh um 6.00 Uhr auf ihrem Weg zur Arbeit mit frischer Wurst zu versorgen.
Durch die steigende Nachfrage nach Fleisch und Wurstwaren kam es zu einer Vergrößerung der Produktion. Deshalb musste 1926 - man erinnere sich an die damaligen Verhältnisse der Kühlkonservierung zurück - ein Eiskeller gebaut werden. Er wurde im Winter mit Eis gefüllt und kühlte so ein kleines Kühlhaus. Etwa um 1930
wurde dann eine Zwillingsmaschine mit Wolf und Kutter angeschafft, was die Qualität und Vielzahl der Produkte wesentlich verbesserte. Durch die Steigerung der Produktion war es etwa um 1936 schließlich erforderlich geworden, ein zweites moderneres elektrisches Kühlhaus zu bauen.
Um 1930 übernahm Fleischermeister Karl Hilsebein I. durch Einheirat die Fleischerei. Er stammte aus einer alteingesessenen Fleischerfamilie in Wurzen. Sein Vater Max Hilsebein war damals Innungsobermeister. In der folgenden Zeit wurde mehr geschlachtet, mehr produziert und immer wieder die Qualität verbessert. Auch erste Großverbraucher kamen dazu. Nach dem zweiten Weltkrieg war unsere Fleischerei eine zentrale Schlachtstelle für die Umgebung, so wurden an einem Tag 22 Schweine geschlachtet.
1956 kam es zum Eintritt in die Fleischergenossenschaft Grimma und dann Wurzen. Das Fleisch kam jetzt schon geschlachtet zur Genossenschaft und wurde dort verteilt. Mit einem Framo V8 und Hänger wurden die Schweinehälften und Rinderviertel von dort zu uns nach Röcknitz geholt.
Zum 1.1.1966 übernahm in der nachfolge Fleischermeister Karl Hilsebein II. das Geschäft. Ein Geselle wurde eingestellt und weitere Maschinen zur Erleichterung der Arbeit angeschafft. Eine neue Kaltrauchkammer wurde 1974 gebaut. Die Zahl der Einwohner von Röcknitz und Umgebung stieg weiter an, so dass im Jahre 1978 die gesamte Fleischerei vergrößert und die Raume gefliest wurden. Ebenso wurde ein neuer Lieferwagen angeschafft.
Der Kauf von neuen Maschinen, darunter eine Abschwartmaschine, eine Mengmaschine und eine Füllmaschine, führt in den 80ziger Jahren zu einer Wende in der Produktion, was Menge, Vielfalt und Qualität betraf. 1984 wurde ein zweiter Lieferwagen angeschafft, denn jetzt wurde auch Fleisch und Wurst nach Wurzen in die damalige Kreisstadt geschafft. Eine Kaufhalle, das Motorenwerk und auch das Krankenhaus von Wurzen wurden beliefert. In der Woche wurden damals 30 halbe Schweine und 12 halbe Rinder verarbeitet. Längst war der Laden zu klein geworden, obwohl 3 Verkäuferinnen für die Kunden da waren.
Nach der Wiedervereinigung wurde so als erstes ein neuer, moderner und größerer Laden gebaut. Eine Kühlzelle und neue Maschinen wurden angeschafft. Neue Kessel und eine Kaltrauchkammer sowie ein Lager und ein Büro entstanden.
Zum 1.1.1995 übernahm Karl Berndt Hilsebein III. das Geschäft von seinem Vater und führt es heute zusammen mit seiner Frau Silke. Inzwischen ist ein Partyservice dazugekommen, der von unseren Kunden sehr gut angenommen wirt. Eine Gaststätte und ein Altersheim werden von uns beliefert. Im größten Gewerbebetrieb in Wurzen haben wir einen Verpflegungsautomaten, mit dem wir die Angestellten mit leckeren Produkten aus unserer Firma versorgen.
Wir sind ein modernes Fleischereifachgeschäft, in gut erreichbarer Lage, mit eigenem Parkplatz vor dem Geschäft. Unsere Kunden wissen unsere handwerklich hergestellten Fleisch- und Wurstwaren zu schätzen und sie kommen aus nah und fern zu uns.
Auch an die Pflege und die Förderung des Berufsnachwuchses im Fleischerhandwerk haben wir gedacht. So wurden in unserem Betrieb bereits 8 Lehrlinge ausgebildet. Und die Zukunft des Berufs ebenso wie die Fortführung der Fleischerei einmal später ist auch gesichert. Unser Sohn Steven Hilsebein ist die 5 Generation von Fleischern. Er lernt zurzeit den Beruf des Fleischers.
Feischermeister Berndt Hilsebein ist seid 1985 Mitglied der Prüfungskommission der Handwerkskammer zu Leipzig und seit 1997 Stellvertretender Obermeister der Fleischerinnung Muldental.
Die Qualität unserer Produkte wurde wiederholt bei unserer mehrfachen Teilnahme am sächsischen Qualitätswurstwettbewerb des Sächsischen Fleischer-Innungs-Verbandes bestätigt, bei denen wir 2010 je eine 1 Gold und 1 Silber Medaille mit Urkunde erhielten und 2011 dann 2 Mal Gold und 1 Mal Silber gewinnen konnten. Ebenfalls seit 2010 führen wir das Hygienesiegel des Sächsischen Fleischer-Innungs-Verbandes.
Wir sind stets darauf aus gewesen und sind es weiterhin, den Anforderungen unserer Kunden gerecht zu werden, ihnen und ihren Anliegen mit besonderer Aufmerksamkeit zu begegnen und weitestgehend auch außergewöhnliche Wünsche aus dem Fleischerfachgeschäft zu erfüllen.